top of page

🏺 Die punische Nekropole von Sant'Antioco: Eine Reise durch alte Riten und jahrtausendealtes Schweigen

  • Autorenbild: Simone Mastrogiacomo
    Simone Mastrogiacomo
  • 22. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

Wenn Sie von Palma de Sols aus die älteste und tiefste Seele der Insel Sant'Antioco wiederentdecken möchten, gehen Sie einfach in Richtung Forte Su Pisu. Zu seinen Füßen liegt eine der außergewöhnlichsten punischen Nekropolen im Mittelmeerraum, ein Ort, an dem behauene Steine vom Totenkult und der Entwicklung einer Gemeinschaft im Laufe der Jahrhunderte erzählen. 🌿🏛️


ree

📍 Wo befindet sie sich?

Die Nekropole erstreckt sich entlang der felsigen Hänge, die sanft zur Lagunenebene hin abfallen, direkt unterhalb von Forte Su Pisu. Sie ist vom Zentrum von Sant'Antioco aus bequem zu Fuß erreichbar und kann dank jüngster archäologischer Restaurierungsarbeiten nun besichtigt werden.


ree
ree

🏛️ Ein bisschen Geschichte

Im 5. Jahrhundert v. Chr. wählte die punische Gemeinde von Sulky, ehemals Sant'Antioco, die sanft zur Lagunenebene abfallenden Felshänge für den Bau ihrer Totenstadt. Die Nekropole entstand unweit der Teiche, die die Siedlung umspülten, in einem perfekten Gleichgewicht zwischen Erde, Wasser und Spiritualität.

Die in den weichen Tuffstein des Hügels gegrabenen Gräber sind wahre unterirdische Kammern, oft von beträchtlicher Größe. Der Zugang zu diesen Gräbern erfolgte über in den Boden gehauene Korridore mit Stufen, die schräg abwärts führten, bis sie die Schwelle der Grabkammer erreichten, die sich meist zwei bis drei Meter unter der Erdoberfläche befand.

Jedes Grab mit seiner Architektur und seinen Grabbeigaben zeugte von feierlichen und spektakulären Bestattungsriten und vereinte auf elegante Weise Spiritualität, Kunst und Ideologie.

Mit der Ankunft der Römer wurde die Nekropole nicht aufgegeben, sondern einer neuen Nutzung zugeführt. Während der römischen Kaiserzeit wurde ein Teil des Gebiets in eine Bühne und ein Theater umgewandelt. Gleichzeitig wurden neue Bestattungsarten wie Grubengräber, Kapuzinergräber und Amphorengräber eingeführt, was einen Wandel in den Bestattungsritualen und -praktiken markierte.

Auch nach dem Ende der Antike blieb das Leben an diesem Ort bestehen: Zwischen dem 4. und 7. Jahrhundert n. Chr. nutzten die frühen Christen viele der antiken punischen Hypogäen wieder und verwandelten sie in Begräbnis- und Kultstätten. So blieb die spirituelle Seele dieses Ortes über die Jahrhunderte hinweg lebendig.



🌅 Was macht sie so besonders?

  • Sie ist eine der größten und am besten erhaltenen punischen Nekropolen Sardiniens.

  • Sie ermöglicht eine diachrone Reise von der phönizisch-punischen bis zur christlichen Epoche.

  • Ein Spaziergang zwischen den Gräbern bedeutet, zweitausend Jahre Geschichte in nur wenigen Schritten zu erkunden.


🎒 Nützliche Tipps aus Palma de Sols:

  • Gehen Sie die Wege langsam an: Jedes Hypogäum hat seine eigene, einzigartige Atmosphäre.

  • Eine Führung hilft Ihnen, die Komplexität der Bestattungsriten und historischen Veränderungen zu verstehen.

  • Kombinieren Sie dies mit einem Besuch des Hypogäum-Dorfes und des punischen Tophet für eine umfassende archäologische Erkundungstour.


👉 Die punische Nekropole von Sant'Antioco ist ein steinerner Dialog zwischen den Jahrhunderten, in dem sich Leben, Tod und Erinnerung endlos begegnen. Von Palma de Sols aus genügt ein Spaziergang, um einen der tiefgründigsten und poetischsten Orte der Insel zu betreten.

 
 
 

Kommentare


  • Whatsapp
  • Facebook
  • Instagram
  • Spotify
  • LinkedIn
  • X
  • discussioni
  • TikTok
bottom of page